"Die Helfer im Katastrophenfall" Zeitungsbericht

Wenn diese Männer und Frauen mit ihren schweren Geräten anrollen, dann kann man nur hoffen, dass es sich um eine Übung handelt. Denn: Das Technische Hilfswerk ist ein Fall für den Katastrophenfall. Schon seit sechs Jahrzehnten setzt sich der Ortsverband Höxter für die Sicherheit der Bürger ein.

»Sturm, Feuer, Hochwasser – das haben die heimischen Feuerwehren gut im Griff. Wir kommen zum Zuge, wenn es um Großschadensereignisse geht und unsere Hilfe benötigt wird«, erklärt THW-Chef Thorsten Götz. Zum Glück sind solche Fälle selten, trotzdem müssen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des THW jederzeit fit und gut ausgebildet sein. Zahlreiche Übungsstunden werden pro Jahr absolviert. »Wir sind Alleskönner, die eierlegende Wollmilchsau«, behaupten die THW-Leute von sich.

»Wir bergen Personen, Tiere und Sachwerte aus allen Gefahrenslagen. Auch technische Hilfeleistungen im In- und Ausland gehören dazu. Wir sind nicht ortsgebunden und überall einsetzbar. Wir haben zum Beispiel auch bei der Oderflut und dem Elbehochwasser den Menschen vor Ort geholfen«, berichtet Götz. Die THW-Leute pumpen nicht nur Wasser, sie beseitigen auch Bäume, die bei einer Bergung im Weg sind, oder legen fachmännisch ganze Gebäude nieder.

Jeder habe die Möglichkeit das THW anzufordern, egal ob Feuerwehr, Polizei oder Privatperson, betont der Ortsbeauftragte. »Wir werden dann gerufen, wenn keine örtliche Firma in der Lage ist, die technische Aufgabe zu lösen. Meistens rufen uns andere Hilfsorganisationen, die auf unser Wissen und Gerät angewiesen sind«, sagt der Ortsbeauftragte, der seit 2006 im Amt ist. Huxori 2007 war ein solcher Fall: Als das Gewerbegebiet Zur Lüre zum Teil unter Wasser stand, musste das THW anrückenPumpen wurden aufgebaut und Schläuche verlegt. Es ging um den Schutz einer Kunststoffmühle, die erst vor kurzem nach einem vorherigen Wasserschaden wieder in Betrieb genommen worden war. Zum Glück mussten das THW in den vergangenen Jahren nur selten zu Einsätzen ausrücken. Allerdings ist das auch ein Problem. Thorsten Götz: »Es fällt schwer, die Leute zu motivieren, dabei zu bleiben. Jeden Monat sind Dienste, das Wissen muss immer wieder aufgefrischt werden.« Das Bergen von Menschen aus Höhen und Tiefen oder aus Trümmerhäusern gehört zu den Herausforderungen. Problem hier: »Es ist schwer, abbruchreife Häuser in der Umgebung zu finden, in denen wir den Ernstfall proben können und auch mal eine Mauer durchbrechen dürfen.« Über Angebote freuen sich die Lebensretter.

Wie vielseitig das THW ist, zeigt auch die Fachgruppe Wassergefahren. Sie kann zum Einsatz kommen, wenn Deiche zu brechen drohen oder Rettungsfahrzeuge auf dem Wasser transportiert werden müssen. »Wir können Fähren bis zu einer Tragkraft von vier Tonnen bauen«, erzählt Götz.

40 technisch versierte Ehrenamtliche zählen zum THW in Höxter, dazu kommt die Jugendgruppe, die äußerst aktiv ist. Die Sorge besteht aber, dass durch den Wegfall des Ersatzdienstes das THW künftig nicht mehr so interessant für den Nachwuchs ist. Früher habe ein Drittel aller Leute sich beim THW verpflichtet, um den Dienst an der Waffe zu verweigern.

»Zu meiner Zeit, das war 1986, musste man sich noch für zehn Jahre verpflichten, pro Jahr mindestens 100 Stunden zu absolvieren. Zuletzt mussten sich die Wehrpflichtigen noch für vier Jahre verpflichten. »Das wurde sehr streng kontrolliert. Wer nicht zum Dienst kam, musste mit einem Bußgeld rechnen«, sagt Götz. All das ist Vergangenheit.

Stattdessen lohnt ein Blick in die Zukunft: Am 25. Februar plant das THW eine Übung mit der Feuerwehr Lütmarsen, denn im Ernstfall muss die Zusammenarbeit zwischen allen Helfern reibungslos klappen. Dass das funktioniert, da ist sich der Vorsitzende sicher.


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